
Wenn Luft „stecken bleibt“
"...Gerade bei Senioren führt das Air Trapping oft zu Kurzatmigkeit und Angst. Die gute Nachricht: Wir können lernen, die Luft effizienter auszuatmen! Beim Yoga im Alter legen wir den Fokus auf die verlangsamte, kontrollierte Ausatmung und die Aktivierung des Zwerchfells..."
Vielleicht kennst du das Gefühl, tief einatmen zu wollen – und trotzdem nicht richtig „satt“ Luft zu bekommen. Du atmest schneller, wirst unruhig, und der Brustkorb fühlt sich eng und voll an. Genau dieses Erleben beschreiben viele Menschen mit Asthma, COPD, Long Covid oder im höheren Alter.
Ein wichtiger medizinischer Begriff dafür ist „Air-Trapping“. Hinter diesem Fremdwort steckt ein einfacher Gedanke: Luft gelangt in die Lunge hinein, kann aber nicht vollständig wieder hinaus. Das führt zu Luftstau, Überblähung der Lunge und Atemnot, besonders beim Ausatmen und bei Belastung. In diesem Artikel erfährst du verständlich, was im Körper passiert – und wie sanftes Yoga in Bern dir helfen kann, wieder ruhiger und freier zu atmen.
Was genau ist Air-Trapping?
Air-Trapping bedeutet, dass ein Teil der Ausatemluft in den kleinen Atemwegen und Lungenbläschen hängen bleibt, anstatt bei jedem Ausatmen vollständig hinauszuströmen. Mit der Zeit sammelt sich diese Restluft an, die Lunge bläht sich mehr und mehr auf, und der Brustkorb bleibt in einer „Einatem-Position“.
Weil die Lunge schon teilweise „voll“ ist, wird der nächste Atemzug anstrengender. Du hast das Gefühl, zwar Luft hineinzuatmen, aber nicht richtig „loslassen“ zu können. Typische Zeichen sind Kurzatmigkeit beim Gehen oder Treppensteigen, auffallend flache und schnelle Atmung, ein Gefühl von Enge im Brustkorb und das Bedürfnis, ständig tief einzuatmen – ohne echte Erleichterung.
Warum betrifft Air-Trapping Asthma, COPD und Long Covid?
Asthma: Enge Atemwege und Luftstau
Bei Asthma sind die Atemwege entzündet, geschwollen und oft von zähem Schleim verengt. Das Einatmen gelingt meist noch relativ gut, aber beim Ausatmen kollabieren die kleinen Bronchien schneller. Dadurch bleibt ein Teil der Luft eingeschlossen – Air-Trapping entsteht.
Betroffene spüren das als pfeifende, keuchende Atmung, Luftnot besonders beim Ausatmen und das Gefühl, „nicht richtig leer“ atmen zu können. In akuten Phasen verstärkt sich dieser Effekt noch, und das Atmen kann mit Angst verbunden sein.
COPD: Überblähte Lunge und verlorene Elastizität
Bei COPD (chronisch-obstruktive Lungenerkrankung) sind die kleinen Atemwege dauerhaft verengt, und häufig ist das Lungengewebe selbst geschädigt (Emphysem). Die Lungenbläschen verlieren ihre Elastizität und ziehen sich beim Ausatmen nicht mehr richtig zusammen. Auch hier bleibt Luft in der Lunge zurück.
Das führt zu einer dauerhaft überblähten Lunge, einem hochstehenden Brustkorb und einem Zwerchfell, das schlechter arbeiten kann. Alltagswege fühlen sich an, als würdest du permanent einen schweren Rucksack tragen – schon kleine Belastungen machen dich außer Atem.
Long Covid: Luftnot trotz „unauffälliger“ Befunde
Viele Menschen mit Long Covid berichten von Atemnot und Engegefühl, obwohl Lungenfunktionstests auf den ersten Blick nicht dramatisch verändert erscheinen. Bildgebende Untersuchungen zeigen jedoch, dass bei einem Teil dieser Betroffenen kleine Atemwege betroffen sind und sich Air-Trapping nachweisen lässt.
Dadurch wird erklärbar, warum du dich kurzatmig fühlst, frühzeitig müde bist oder nach einer Treppe eine lange Pause brauchst – obwohl dir vielleicht gesagt wurde, „die Lunge sieht eigentlich ganz okay aus“. Die kleinen, tiefen Strukturen arbeiten einfach nicht mehr so frei und elastisch wie vorher.
Air-Trapping und Alter: Warum Seniorinnen und Senioren besonders betroffen sind
Mit zunehmendem Alter verändern sich Lunge und Atemwege ganz natürlich. Das Bindegewebe wird weniger elastisch, die kleinen Bronchien neigen eher dazu, beim Ausatmen in sich zusammenzufallen, und die Lungenbläschen leeren sich langsamer. Dadurch entsteht leichter Air-Trapping, selbst wenn keine schwere Krankheit vorliegt.
Hinzu kommt: Die Atemmuskulatur – insbesondere das Zwerchfell – wird schwächer, der Brustkorb steifer, und viele ältere Menschen bewegen sich weniger. Das führt zu einer Gewohnheit flacher Brustatmung. In der Summe bedeutet das: Du wirst schneller kurzatmig, fühlst dich bei Hausarbeit, Spazierengehen oder Einkauf deutlich schneller erschöpft und brauchst länger, um dich wieder zu erholen.
„Für Seniorinnen und Senioren mit Asthma, COPD oder Long Covid verstärkt sich dieser Effekt zusätzlich. Ein kleiner Infekt, ein staubiger Raum oder ein anstrengender Tag reichen dann aus, um das Gefühl von Luftstau und Atemnot deutlich zu verschlechtern. Genau hier kann ein angepasstes, sanftes Yoga- und Atemtraining ansetzen.“
Wie sanftes Yoga bei Air-Trapping unterstützen kann
Yoga kann Air-Trapping nicht „wegzaubern“ und ersetzt keine ärztliche Behandlung. Es kann aber deine Atemmechanik verbessern und dir helfen, mit Atemnot ruhiger und selbstbestimmter umzugehen. Wichtig ist dabei ein sanfter, seniorengerechter Ansatz.
In gut angeleiteten Yoga-Stunden lernst du, deinen Atem bewusster wahrzunehmen, Anzeichen von Überanstrengung früher zu erkennen und gezielt kleine Pausen mit beruhigender Atmung einzubauen.
Besonders hilfreich sind:
-
Übungen, die den Brustkorb mobilisieren und die Rippen wieder beweglicher machen
-
Zwerchfellatmung, damit die Ausatmung wieder tiefer und vollständiger wird
-
Verlängerte, ruhige Ausatmung, um den Luftaustausch zu verbessern und das Nervensystem zu beruhigen
-
Nasenatmung statt Mundatmung, um die Luft zu filtern, zu befeuchten und die Atemwege zu schützen
Yoga im Alter: Sicher und angepasst – auch im Sitzen
Gerade im höheren Alter oder bei eingeschränkter Belastbarkeit ist es wichtig, dass Yoga-Übungen angepasst und sicher sind. Du musst dich nicht auf den Boden legen können, um von Yoga zu profitieren.
Ziel ist nicht, besonders flexibel zu werden, sondern mehr Alltagssicherheit zu gewinnen: entspannter Treppensteigen, besser schlafen, weniger Angst vor Luftnot und ein Gefühl von „Ich kann etwas selbst tun“.
Stuhlyoga und seniorengerechtes Yoga bieten dir:
-
Sanfte Bewegungen im Sitzen, die die Wirbelsäule und den Brustkorb lockern, ohne dich zu überfordern
-
Kleine Kräftigungsübungen für Rücken, Schultern und Atemmuskeln, damit du im Alltag stabiler und sicherer wirst
-
Atemübungen, die speziell darauf ausgelegt sind, die Ausatmung zu verlängern und Panik bei Luftnot zu reduzieren
Yoga in Bern mit Anh Pham: Begleitung bei Atemnot, Asthma, COPD und im Alter
In meinen Yoga-Stunden in Bern biete ich speziell angepasste Kurse für Seniorinnen und Senioren sowie für Menschen mit Atembeschwerden wie Asthma, COPD oder Long Covid an. Der Unterricht ist ruhig, klar strukturiert und respektvoll – du bestimmst dein Tempo, und jede Übung kann auf dem Stuhl oder mit Hilfsmitteln durchgeführt werden.
Schwerpunkte meiner Arbeit sind:
-
Yoga im Alter und Yoga Senioren Bern mit Fokus auf Sicherheit, Stabilität und Atemerleichterung
-
Stuhlyoga und sanfte Hatha-Elemente, die deinen Brustkorb öffnen und deine Atemmuskeln stärken
-
Atemtraining mit Schwerpunkt Nasenatmung, ruhige Ausatmung und ein bewusster Umgang mit Luftnot
Wenn du in Bern lebst und dir wünschst, deine Atmung besser zu verstehen, wieder mehr Vertrauen in deinen Körper zu gewinnen und einen liebevollen Umgang mit deinen Grenzen zu lernen, bist du herzlich eingeladen, Yoga mit mir – Anh Pham – auszuprobieren.
Quellen
-
Medical News Today: „What is air trapping in the lungs and is it serious?“ – Laienverständliche Erklärung von Luftstau in der Lunge, Symptomen und möglichen Folgen.
-
Fachartikel: „Small Airways Dysfunction and Lung Hyperinflation in COPD“ – Zusammenhang zwischen kleinen Atemwegen, Air-Trapping und Lungenüberblähung bei COPD.
-
University of Iowa / Respiratory Therapy: „Long COVID linked to small airways disease“ – Hinweise auf Air-Trapping und kleine Atemwege bei Long Covid.
-
MedlinePlus: „Aging changes in the lungs“ – Übersicht zu altersbedingten Veränderungen von Lunge und Atemwegen.
Kommentar hinzufügen
Kommentare