Regelmäßiges, angepasstes Yoga bietet zahlreiche Vorteile für Menschen mit einem künstlichen Hüftgelenk:

• Schmerzlinderung: Yoga kann helfen, chronische Schmerzen, die oft in der Leiste oder im Gesäß beginnen und bis zum Knie ausstrahlen können, zu mindern.
• Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit: Sanfte Bewegungen erhalten und erweitern den Bewegungsumfang deiner Hüfte, ohne die Prothese zu gefährden.
• Stärkung der umgebenden Muskulatur: Kräftigt Hüftstabilisatoren, Gesäß- und Rumpfmuskulatur, was das Hüftgelenk stabilisiert und die Belastung reduziert.
• Verbesserung von Gleichgewicht und Stabilität: Reduziert das Sturzrisiko, was besonders für Senioren von großer Bedeutung ist und die Angst vor Stürzen nimmt.
• Erhöhte Unabhängigkeit: Die verbesserte Funktion ermöglicht es, alltägliche Aufgaben leichter zu bewältigen und aktiver am sozialen Leben teilzunehmen.
• Förderung der Körperwahrnehmung: Du lernst, achtsam auf deinen Körper und die Signale deiner Hüfte zu hören.
• Mentale und emotionale Gesundheit: Yoga hilft, Stress abzubauen, Depressionen und Angstzustände zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Deine Sicherheit und dein Wohlbefinden stehen bei uns an erster Stelle. Bitte beachte diese grundlegenden Dinge:

• Arzt konsultieren: Sprich immer zuerst mit deinem Chirurgen oder Physiotherapeuten, bevor du mit Yoga beginnst, um die Freigabe und eventuelle spezifische postoperative Protokolle zu klären. Teile diese Anweisungen auch deiner Yogalehrerin mit.
• Heilungsphasen beachten: Die anfängliche Heilung dauert etwa 6 Wochen, die vollständige Heilung kann bis zu 3 Monate dauern, wobei in den ersten 12 Monaten weiterhin Vorsicht geboten ist. Yoga wird meist erst nach vollständiger Genesung und vollem Bewegungsumfang empfohlen.
• Auf den Körper hören: Der Genesungsprozess variiert. Gehe niemals über deine Schmerzgrenze hinaus und zwinge dich nicht in Positionen. Bei Schmerzen oder Schwellungen die Übung reduzieren oder unterbrechen.

Wir bieten verschiedene Möglichkeiten, wie du Yoga sicher und effektiv mit einem künstlichen Hüftgelenk praktizieren kannst:

• Yoga auf dem Stuhl: Diese Stunden sind hervorragend geeignet, da der Stuhl maximale Unterstützung bietet und viele potenziell riskante Hüftbeugungen oder -Drehungen vermieden werden können. Unser Stuhl Yoga in Bern ist besonders beliebt bei Senioren und bietet eine sanfte Möglichkeit, Mobilität, Kraft und Stabilität aufzubauen.
• Sanftes Yoga auf der Matte: Auch wenn du auf der Matte üben möchtest, bieten wir Kurse an, in denen die Asanas (Haltungen) umfassend modifiziert werden können. Die Yogalehrerin zeigt dir Alternativen für Positionen, die das Hüftgelenk stark belasten könnten (z.B. tiefe Kniebeugen, stark rotierende Haltungen). 
• Individuelle Anpassungen: In all unseren Kursen achten wir auf individuelle Bedürfnisse. Wir passen Übungen wie Hüftabduktion (Abspreizen des Beins), Oberschenkelrückseiten-Dehnungen (Hamstrings) oder isometrische Übungen an deine aktuelle Fähigkeit und die Vorgaben deines Arztes an.
• Nutze Hilfsmittel (Props): Stühle, Blöcke, Decken und Gurte sind wertvolle Helfer! Sie unterstützen dich dabei, Haltungen anzupassen und die Belastung auf die Hüfte zu reduzieren. Bei uns im Yogis Haus Bern sind diese Hilfsmittel immer verfügbar.
• Kommunikation mit dem Yogalehrer: Informiere deine Yogalehrerin über dein künstliches Hüftgelenk und die spezifischen Vorsichtsmaßnahmen deines Chirurgen, damit sie dir individuelle Anpassungen und Alternativen anbieten kann.

Die Rehabilitation nach einer Hüft-OP ist ein Prozess, der sich über Monate erstreckt. Unsere Übungen passen wir an die verschiedenen Phasen an:

• Prähabilitation (vor der OP) & erste Wochen nach OP: Die Prähabilitation ist eine wichtige Vorbereitung auf eine Hüftoperation und kann die Genesung beschleunigen. Die Übungen sollten sich auf die Stärkung der Oberschenkelmuskulatur (Quadrizeps), der hinteren Oberschenkelmuskulatur (Hamstrings), der Gesäßmuskulatur (Gluteal Muskeln) und der Rumpfmuskulatur konzentrieren. Auch die Beweglichkeit des Knies und die allgemeine Flexibilität des Rückens und der Unterschenkel sind wichtig.
• Erste Wochen nach der Operation (bis 6 Wochen): Die anfängliche Heilung dauert etwa 6 Wochen. Traditionell verbrachten Patienten 5 bis 7 Tage im Krankenhaus und durften das operierte Bein bis zu 6 Wochen lang nur zu 50% belasten, was oft monatelange Gehhilfen erforderte.
• 6 Wochen bis 3 Monate nach OP: In diesem Zeitraum liegt der Hauptfokus auf der Stärkung der Hüftstabilisatoren, der Gesäßmuskulatur im Allgemeinen sowie der Rumpfkraft und -Stabilität.
• 3 bis 6 Monate nach OP: In dieser Phase steht die gezielte Kräftigung der Muskulatur im Vordergrund, insbesondere der Oberschenkelmuskulatur (Quadrizeps, Adduktoren), der Gesäßmuskulatur (Gluteus maximus, medius) und der Hüftabduktoren. Die Stabilität des Beckens und die Rumpfmuskulatur werden ebenfalls trainiert, um ein sicheres Gangbild und eine gute Körperhaltung zu fördern. Koordinations- und Gleichgewichtsübungen sind wichtig, um die Bewegungssicherheit zu erhöhen und Stürze zu vermeiden.
• Ab 6 Monaten und darüber hinaus: Nach etwa 6 Monaten ist bei komplikationslosem Verlauf die Rückkehr zu intensiveren körperlichen Aktivitäten möglich, sofern dies mit dem behandelnden Arzt abgestimmt ist. Die Kräftigung der genannten Muskelgruppen (Oberschenkel, Gesäß, Abduktoren, Rumpf) sollte auch langfristig fortgeführt werden, um die Funktion und Stabilität der Hüfte zu erhalten. Ziel ist es, die gewohnten Alltags- und Sportaktivitäten wieder aufzunehmen und die Lebensqualität zu steigern.