Regelmäßiges, angepasstes Yoga bietet zahlreiche Vorteile für Menschen mit einem künstlichen Kniegelenk und unterstützt den Heilungsprozess:

• Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit: Sanfte Bewegungen erhalten und erweitern den Bewegungsumfang deines Knies.
• Stärkung der umgebenden Muskulatur: Eine kräftige Oberschenkel- und Wadenmuskulatur stabilisiert das Kniegelenk und reduziert die Belastung der Prothese.
• Schmerzlinderung: Durch das Lösen von Verspannungen und die Stärkung der Muskulatur können postoperative Schmerzen oder Beschwerden im Alltag gemindert werden.
• Verbesserung von Gleichgewicht und Stabilität: Das Risiko von Stürzen wird reduziert, was besonders für Senioren von großer Bedeutung ist.
• Förderung der Körperwahrnehmung: Du lernst, achtsam auf deinen Körper und die Signale deines Knies zu hören.
• Stressabbau und mentales Wohlbefinden: Yoga fördert Entspannung und kann Ängste oder Unsicherheiten bezüglich der Bewegung reduzieren.

Deine Sicherheit und dein Wohlbefinden stehen bei uns an erster Stelle. Bitte beachte diese grundlegenden Dinge:

• Arzt konsultieren: Sprich immer zuerst mit deinem Arzt oder Therapeuten, bevor du mit Yoga beginnst, um die Freigabe und eventuelle spezifische Einschränkungen zu klären.
• Heilungsphasen beachten: Die anfängliche Heilung dauert etwa 6 Wochen, die vollständige Genesung bis zu 3 Monate. In den ersten Wochen ist oft ein Physiotherapeut der primäre Ansprechpartner. Wir empfehlen, mit Yoga frühestens 6 Wochen nach der Operation zu beginnen, idealerweise nach Absprache mit deinem Arzt.
• Auf den Körper hören: Jedes künstliche Gelenk ist anders. Gehe niemals über deine Schmerzgrenze hinaus und zwinge dich nicht in Positionen. Dein Knie sollte sich bei der Bewegung sicher und nicht überdehnt anfühlen.
• Beweglichkeit nach Operation: Ziel ist oft, das Knie auf 5 Grad zur Streckung zu bringen und bis zu 90 Grad zu beugen. Die Beweglichkeit, die ein Klient nach der Operation wiedererlangt, hängt stark von der Beweglichkeit vor der Operation ab. Nach ca. 6 Wochen kann Narbengewebe steifer werden, daher ist eine frühe, aber sichere Mobilisierung wichtig.
• Vermeide extreme Beugungen und Drehungen: Insbesondere tiefe Kniebeugen oder Verdrehungen des Knies (z.B. im Lotussitz oder tiefen Twists, die eine Rotation bei feststehendem Fuss erfordern) sollten vermieden oder stark modifiziert werden. Eine Drehung unterhalb der Taille sollte nur erfolgen, wenn die Füße angehoben sind, um das Knie nicht zu belasten.
• Nutze Hilfsmittel (Props): Blöcke, Decken und Gurte sind wertvolle Helfer! Sie unterstützen dich dabei, Haltungen anzupassen und die Belastung auf das Knie zu reduzieren. Bei uns im Yogis Haus Bern sind diese Hilfsmittel immer verfügbar.
• Kommunikation mit dem Yogalehrer: Informiere deine Yogalehrerin über dein künstliches Kniegelenk, damit sie dir individuelle Anpassungen und Alternativen anbieten kann.

Wir bieten verschiedene Möglichkeiten, wie du Yoga sicher und effektiv mit einem künstlichen Kniegelenk praktizieren kannst:

• Yoga auf dem Stuhl: Diese Stunden sind hervorragend geeignet, da der Stuhl maximale Unterstützung bietet und viele kniebelastende Positionen umgangen werden können. Unser Stuhl Yoga in Bern ist besonders beliebt bei Senioren und bietet eine sanfte Möglichkeit, Beweglichkeit und Kraft aufzubauen.
• Sanftes Yoga auf der Matte: Auch wenn du auf der Matte üben möchtest, bieten wir Kurse an, in denen die Asanas (Haltungen) modifiziert werden können. Die Yogalehrerin zeigt dir Alternativen für Positionen, die das Knie stark belasten könnten (z.B. tiefe Ausfallschritte oder Kniebeugen). Yoga-Übungen, die sich auf Rumpfstärke und kontrollierte Bewegungen konzentrieren, sind ebenfalls eine gute Wahl für die Rehabilitation, wie z.B. modifizierte Versionen von Stuhl-Haltung (Utkatasana), Katzen-Kuh (Marjaryasana).
• Individuelle Anpassungen: In all unseren Kursen achten wir auf individuelle Bedürfnisse. Wir passen Übungen wie Beinheben, Dehnungen der Oberschenkelrückseite (Hamstrings) oder isometrische Übungen an deine aktuelle Fähigkeit an.

• Bis 6 Wochen nach OP: Du wirst primär von deinem Physiotherapeuten betreut. Übungen konzentrieren sich auf die Stärkung von Quadrizeps, Oberschenkel-, Gesäß- und Rumpfmuskulatur, sowie auf die sanfte Beweglichkeit des Knies (z.B. Stuhllifte, Mini-Kniebeugen, Fersenheben, Kniebeugung/Kniestreckung, Heimtrainer mit geringem Widerstand).
• 6 Wochen bis 3 Monate nach OP: Der Fokus liegt auf der Steigerung der Beweglichkeit (idealerweise 90 Grad Beugung und 5 Grad Streckung zu diesem Zeitpunkt) und der weiteren Kräftigung umliegender Muskelgruppen sowie des Gleichgewichts (z.B. Gehen, Schwimmen, Stehendes Gleichgewichtstraining).
• 3 bis 6 Monate nach OP: Die vorherigen Übungen werden fortgesetzt und das Niveau gesteigert. Beachte, dass Druck auf die Knie in knienden Positionen für einige Zeit noch schwierig sein kann.
• Ab 6 Monaten: Das Training wird weiter intensiviert. Bei jüngeren, erfahreneren Klienten kann das Repertoire um fortgeschrittenere Übungen erweitert werden, die die individuellen Fähigkeiten zulassen.